NDR-Bigband

Städtisches Museum Braunschweig

Leitung: Lucas Schmid
Reiner Winterschladen, Trompete

*George Gershwin: Porgy & Bess*

Die NDR Bigband präsentiert Arrangements der Gershwin-Oper „Porgy And Bess”, die der Arrangeur Gil Evans (1912-1988) und Miles Davis (1926-1991) als Orchester-Suite 1958 in nur vier Tagen als Platte aufnahmen. Es war nach „Miles Ahead” das zweite Projekt der Zusammenarbeit des herausragenden Orchesterarrangeurs und des über Jahrzehnte stilbildenden Jazztrompeters. Ihre Interpretation von „Summertime” gehört zu den Klassikern des modernen Jazz.
Den „Part” von Miles Davis übernimmt der Trompeter Reiner Winterschladen.
„Alle großartigen Musiken der Vergangenheit” – schrieb George Gershwin (1898-1937) während der Arbeit an seiner Oper „Porgy And Bess” – „gehen auf Volksmusik zurück. Sie ist der sprudelnde Quell für musikalische Gestaltungskraft. Und der Jazz ist für mich ein wichtiger Teil der amerikanischen Volksmusik.” Damit sprach Komponist George Gershwin auch die Quellen afroamerikanischen Ursprungs an. Das von seinem Bruder Ira Gershwin verfasste Libretto stützt sich auf den Roman „Porgy”, von DuBose Heyward aus South-Carolina. Er handelt von dem Krüppel Porgy , der sich in die schöne Bess verliebt. Mord und Totschlag zerstören die Idylle. Im Herbst 1935 wurde die Oper uraufgeführt, nur mit schwarzen Sängerinnen und Sängern. Mit dieser Bedingung überwand Gershwin einige Rassenschranken. Die Opernmusik basiert auf Elementen des Spirituals wie „Call and Shout” und auf den vom Blues geprägten „blue notes”.
Zum Projekt der NDR-Bigband gesteht Reiner Winterschladen: „Die Perfektion von Miles ist einengend, denn eigentlich möchte ich genau seine Linien spielen.” Bescheiden fügt er hinzu:„Das, was ich mache, kann nur ein Abklatsch sein!” Dennoch vertraut Reiner Winterschladen seiner Intuition. Dass die NDR Bigband Evans-getreu und doch modern spielt, dafür sorgen Joachim Ullrich und Lucas Schmid.
Dirigent, Produzent und Künstlerischer Leiter der WDR-Bigband Lucas Schmid betont: ” Die heutige Tongebung ist anders als die von 1958, bedingt allein schon durch die größeren Mensuren der Mundstücke bei den Bläsern und durch ihre Spielweise.”
Dirigent, Musiker und Komponist Joachim Ullrich, Mitbegründer u.a. der „Kölner Saxophon Mafia”, sah anfangs die Gefahr, dass „man eher Interpret denn improvisierender Jazzmusiker und das ganze Projekt denn auch bei der musealen Pflege tradierter Jazzwerte angesiedelt ist”. Doch alle Beteiligten spüren, dass es genügend Freiräume gibt für andere Tempi, für mehr Durchsichtigkeit. „Aber” – sagt Reiner Winterschladen – „der Grat für eigene Akzente ist sehr schmal.”

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