Newsletter Nr. 1

Im Dezember 2020

Liebe Mitglieder der Initiative Jazz BS, liebe Jazzfreundinnen und Jazzfreunde.

I. DIE IDEE

Dass der Mensch ein soziales Wesen sei, ist ja eigentlich eine Binse. Man lebt darüber hinweg. Erst in der Krise wird man sich dessen bewusst – so oder so.

Das berührt auch unseren Verein. Wir trafen uns nahezu monatlich. Das Konzerthören, die Zeit im Vorraum vorher, in den Pausen und danach schuf ja so etwas wie ein Gemeinschaftsgefühl. Das alles ist eingefroren, vom kleinen Oktober-Vorschein aufs bessere Leben mit dem Samuel-Blaser-Quartett einmal abgesehen. Die Versuche, Zwischenlösungen mit dem Kölner Simon-Below-Quartett zu finden, schlugen genauso so fehl, wie das für Dezember geplante Konzert mit dem Arne-Jansen-Trio.

Das ist für diejenigen, die zum Planungsteam gehören, niederschmetternd und unschön perspektivlos. Verträge werden eher im Konjunktiv abgefasst, dann zu Makulatur. Auf der anderen Seite immer dringlichere Anfragen seitens der Agenturen und Musiker:innen. Was soll man antworten? Es schmerzt wahrhaftig, die Hotel- und Venue-Buchungen immer wieder stornieren zu müssen. Man weiß ja, wie es den Menschen dort geht. „Hinterm Horizont geht’s weiter!“, singt Udo L. Ja. Aber man benötigt Fixpunkte dort, um sich zu motivieren.

Na klar, es gibt Schlimmeres. Was erlebte die Generation vor uns im 2. Weltkrieg, was erleben Flüchtlinge heute? Man darf die Maßstäbe nicht verlieren. Aber ein „Hurra wir leben noch!“ reicht als Perspektive nicht aus. Es gilt, den Blick nach vorn zu richten. Was nicht geht, das ist dieses permanente Gemecker und Klugscheißen. Und schon gar nicht das Erfinden von Verschwörungsgewäsch. Ja, Gewäsch! Denn es sind nicht Theorien, es sind auch keine Mythen. Man darf das Zeugs nicht auch noch sprachlich aufwerten.

Wir müssen also Wege finden, die Verbindungen wieder zu verflüssigen. Produktiver Umgang mit der Krise mithin. Deshalb die Idee, auf diesem Wege des Newsletters sich miteinander auszutauschen. Vielleicht kann man ihm einen griffigen Namen geben. Und vielleicht kann man ihn längerfristig als Kommunikationsforum unter uns Jazzfans innerhalb von Jazz-BS etablieren. Eine Art Pinnwand-Format.

Was gäbe es da mitzuteilen? Nun, das, was bei der Jahreshauptversammlung erfolgreich praktiziert wurde, nämlich die Jahresplanung annotiert vorzustellen, das könnte schrittweise erfolgen. Zusätzlich zu den Konzerteinladungen könnte Background geliefert werden, nämlich: Links zu repräsentativen Stücken der Bands, zu Rezensionen, zu den Websites der Musiker:innen. Dann: Wir haben viele Expert:innen unter uns, die Hör- und Kauftipps geben mögen. Es gibt immer noch Menschen, die Bücher zum Thema „Musik‘“ lesen und diese empfehlen wollen. Der eine oder die andere sind berührt von Ereignissen, Erlebnissen, die sie für erwähnenswert erachten. Beispiele? Gut: Bau des Jazzhauses in Berlin // Genderstudien der Jazz-Union // Keith Jarrett wird nie mehr spielen können // Ich habe folgende Jazz-CD’s zu verschenken // Also: dies und das und noch viel mehr zum Thema Jazz.

Dafür biete ich folgende E-Mail-Adresse an: klago.blue[at]gmail.com

II. Realisierung Dezember

1. Der Rote Saal wird aufgrund der schwierigen Bespielbarkeit wohl kaum vor April 2021 wieder nutzbar sein. Wir müssen sehen, wie wir mit dem LOT und dem Westand Termine finden können.
2. Im Januar werden wir kein Konzert anbieten können. Aber im Februar will die Wiener Band chuffDRONE bei uns auftreten. ChuffDRONE? Meint was? Draufschaffen oder etwas Englisches? Forschen Sie selbst! Hier nun Näheres:

Website: https://chuffdrone.com/
Die Besetzung?

LisaHofmaningerss,bcl
Robert Schröck – as, ts, cl
Jul Dillier – p
Judith Ferstl – db
Judith Schwarz – dr

chuffDRONE Selbstdarstellung:

chuffDRONE
bündelt fünf musikalische Persönlichkeiten, Jede und Jeder mit einem eigenständigen Zugang zum Jazz. Fünf wache Teamplayer, die sich mit voller Intensität aufeinander einlassen. So intelligent wie intuitiv schaffen sie in ihren Kompositionen wohldosierte Ventile für unkontrollierte Ausbrüche, rhythmisieren die Ekstase und orchestrieren die Stille. chuffDRONE vereint Energie und Poesie, Übermut und Perfektion. Auf die Kraft des Kollektivs vertrauend, verschwinden die Grenzen von Komponiertem und Improvisiertem, verschmelzen die verschiedenen Instrumente zu einem pulsierenden, energetisch aufgeladenen Klangkomplex, dessen Anziehungskraft man sich kaum entziehen kann.

Warum diese Band?

s. Presse auf Website
Eindrucksvolle Hörerlebnisse in Moers
Link zum vollen Konzert : https://youtu.be/UEfhUuiDo-s
Kleinere Dosis 1: https://youtu.be/CjNsLcc2jJI
Kleinere Dosis 2: https://youtu.be/pHiN9troH-c
Termin: Voraussichtlich 19. 02. 2021 20 Uhr. Näheres muss erst noch geklärt werden, vielleicht im nächsten Newsletter.

Beste Grüße
Klaus Gohlke, jazz-bs