Kartenrückgabe “Emile Parisien Quartett”

Liebe Jazz-Freunde!

Das Konzert von Emile Parisien in Braunschweig wurde abgesagt. Wir bedauern das sehr, aber die Beurteilung nach dem Gefährdungsbogen der Stadt Braunschweig hat ergeben, dass die Durchführung der Veranstaltung mit einem zu hohen Risiko für gefährdete Personen verbunden gewesen wäre. Wir bemühen uns derzeit um einen Ersatztermin, können aber zum gegenwärtigen Zeit noch keine näheren Aussagen machen.

Die Karten können an den Vvk.-Stellen zurückgegeben werden.

 

Spendenaufruf

Jazzhilfe Braunschweig
– Ein Aufruf der Initiative Jazz Braunschweig e.V. –

„Danke“ und Hinweise für Spendenbescheinigungen

Großer Dank an alle Spender, an die Mitglieder der Jazz-Ini, an Freundinnen und Freunde, Jazzbegeisterte, Hilfsbereite. Der Spendeneingang war schon jetzt in den ersten Tagen ganz überwältigend und versetzt uns in die Lage, jetzt und im weiteren Verlauf der Krise, deren Verlauf und Ende noch nicht abzusehen ist, zu helfen. Die ersten Auszahlungen sind bei den Musikern angekommen.

Die Spenden sind steuerlich absetzbar. Bis € 200 wird der Kontoauszug als Beleg akzeptiert. Wenn Sie trotzdem eine Spendenbescheinigung haben möchten, lassen Sie es uns per E-Mail und mit der Angabe Ihrer Postadresse wissen. Für höhere Beträge erbitten wir Ihre E-Mail mit Postadresse, soweit sie nicht auf dem Überweisungsformular enthalten ist oder wir die Adresse (z.B. von Mitgliedern der Ini) kennen.


Braunschweigs Jazzszene hält zusammen und unterstützt existenzbedrohte, freischaffende Jazzmusiker*innen!

Liebe Jazzbegeisterte,
die Kulturszene unserer Region leidet wie viele andere Bereiche auch unter den einschneidenden, wenn auch unausweichlichen Maßnahmen zur Verlangsamung der Ausbreitung des Corona-Virus. Viele freiberufliche Jazzmusiker*innen, die eh schon in prekären Verhältnissen als Künstler*innen leben, sind durch diese Krise in ihrer Existenz bedroht, da sie in den kommenden Monaten ihre Lebensgrundlage verlieren – Keine Auftritte, kein Unterrichten, kein Geld! Nur die wenigsten haben Rücklagen oder eine familiäre Absicherung.
Aus diesem Grund bittet die Initiative Jazz Braunschweig e.V. um Spenden für existenzbedrohte, freischaffende Jazzmusiker*innen der Braunschweiger Region. Helfen Sie mit, damit wir unsere lebendige Szene durch diese schwierige Zeit bringen können. Jeder Euro hilft! Wir sorgen dafür, dass Ihre Spende als finanzielle Unterstützung bei den sozial betroffenen Musiker*innen ankommt.
Unser Konto IBAN DE82 2505 0000 0002 0073 91 Stichwort „Jazzhilfe“


Informationen für betroffene Musiker*innen

Pro Antrag zahlen wir nach den Möglichkeiten des Spendeneingangs maximal Euro 300 aus, wenn nötig plus MWSt.

Wir erbitten Ihren/euren Antrag auf Hilfe formlos per eMail mit einer kurzen Begründung. Die Bearbeitung der Anträge bei uns übernimmt eine Gruppe bestehend aus dem Vorstand und mit der regionalen Jazz-Szene vertrauten Personen. Wir werden für Transparenz sorgen.

Zur Abwicklung benötigen wir eine Rechnung von Ihnen/euch an uns, ebenfalls per eMail:
Initiative Jazz Braunschweig e.V.
Erhard Oelmann
Rhönweg 8, 38122 Braunschweig
für möglicherweise künftige Auftritte/Konzerte.

Wir wissen auch nicht, wie lange die Krise dauert. Wir wollen entsprechend unseren Möglichkeiten helfen. Erneute Anträge werden genauso geprüft wie Erstanträge.

Unsere eMail-Adresse: vorstand[at]jazz-braunschweig.de
 

RIP: Otto Wolters (1938-2020)

Trauer und Dankbarkeit

Der Braunschweiger Jazzpianist und- pädagoge Otto Wolters ist im 82. Lebensjahr verstorben

Wie ein Lauffeuer verbreitete sich die Nachricht in den „Sozialen Medien“. Otto Wolters ist tot! Der Mann, der wie kein zweiter das Gesicht des Braunschweiger Jazz war. Innerhalb von 24 Stunden über 3500 Aufrufe bei Facebook, Beileidsbekundungen von überall her, bezeugen seine Wertschätzung weit über den Braunschweiger Raum hinaus. „Ein großer Verlust für die ganze Szene!“ „Otto war eine Lichtfigur und absolut authentisch!“ „Großartiger Lehrer, großartiger Mensch!“ „Sensibler Klavierspieler.“ „Er hat mich zum Jazz gebracht.“ „Seine Konzerte sonntags im Anton Ulrich!“ So oder so ähnlich wird kommentiert. Otto Wolters, 1938 in Oldenburg geboren, geliebter Mittelpunkt seiner Familie, ist nach längerer schwerer Krankheit am Montag verstorben.

Dass Braunschweig heute einen Ruf als Top-Adresse des nationalen und internationalen Jazz hat, das ist ganz wesentlich Otto Wolters‘ Verdienst. Auf drei Ebenen, die eng miteinander verwoben waren, gelang es ihm, den Jazz zu etablieren. Als Praktiker in seinen verschiedenen Band- und Soloprojekten, als Lehrer an der Musikhochschule Hannover und der Städtischen Musikschule Braunschweig, schließlich als Initiator und treibender Motor der Braunschweiger Jazz-Szene, organisiert in der Braunschweiger Musiker-Initiative.

Jazz galt in den frühen 70er Jahren hier als ein sehr eigenartiges Gebräu. Als schräge Ami-Mucke oder aber als eine Art „Eliten-Protest-Musik“. Kaum verortbar nebulös zwischen Dixie und Post-Bop pendelnd, zwischen Riverboat-Party und Räucher-Keller. Otto Wolters nun gelang es einerseits, diese Musik in Braunschweig und darüber hinaus gewissermaßen zu erden. Vor allem dadurch, dass er das Fach „Jazzpiano“ an der Städtischen Musikschule Braunschweig zu etablieren vermochte, aber auch durch seine zahlreichen Konzerte, die mit Braunschweiger Lokalen untrennbar verbunden sind: „Bassgeige“, „Altdeutsche Bierstube“, „Lindenhof“.

Gleichzeitig aber verlieh er dem Jazz eine Aura der Seriosität. Durch sein Zusammenspiel mit Jazzern von Rang und Namen: Sonny Stitt, Attila Zoller und Gunter Hampel, um nur wenige zu nennen. Vor allem aber, indem er zusammen mit seinen Mitstreitern in der Musikerinitiative Jazzmusiker der Top-Liga nach Braunschweig holte. Etwa US-Shooting Star Pat Metheny, deutsche Avantgardisten wie Albert Mangelsdorff und Joachim Kühn. Jazzmucke wurde in den Konzertrang erhoben, Gepflogenheiten bürgerlichen Konzertverhaltens übernommen.

Vieles kann man nur antippen. Wolters‘ Arbeit für das Goethe-Institut, Crossover-Projekte mit Hans-Christian Wille, der Münchner „Klaviersommer“, die Reihe „Jazz und Lyrik“. Viele unserer in der Region aktiven Jazzmusikerinnen und Jazzmusiker sind durch seine Schule gegangen. Zweierlei ist von ihnen immer wieder zu hören. Er habe ein ungemein feines musikalisches Empfinden besessen, gepaart mit großem pädagogischem Feingefühl. Aber dann vor allem: Otto Wolters sei immer ein Mensch gewesen, im besten Sinne. Große Trauer über seinen – natürlich. Gleichzeitig aber das Gefühl großer Dankbarkeit und großen Respekts ihm gegenüber.

Klaus Gohlke